Auszeichnung 2015

Energiezentrale Forsthaus, Bern

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Auftraggebende:

EWB Energie Wasser Bern

Autorenschaft/Architektur:

Graber Pulver Architekten AG, Zürich/Bern

Gesamtprojektleitung:

TBF + Partner AG, Zürich

Tragwerksplanung:

Walt+Galmarini AG, Zürich

Landschaftsarchitektur:

Hager Partner AG, Zürich

Verfahrenstechnik:

TBF + Partner AG, Zürich

Elektroplanung:

Mettler & Partner AG, Zürich

HLK-Planung:

Waldhauser + Hermann AG, Münchenstein

Sanitärplanung:

BLM Haustechnik AG, Zürich

Verkehr:

TEAMverkehr.zug AG, Cham

Kunst:

L/B Lang Baumann, Burgdorf

Bauleitung:

Andreas Akeret Baumanagement GmbH, Bern

Fertigstellung:

2013

Adresse:

Murtenstrasse 100, 3008 Bern

 

Die Interaktion von Mensch und Maschine hat sich seit Beginn der digitalen Revolution sprunghaft entwickelt und bestimmt seitdem unseren Alltag. Wesentlich zu deren Akzeptanz und der Benutzbarkeit der ausgeklügelten Technik haben die Vereinfachung der Schnittstellen mittels Interface, handliche Bedienungselemente sowie die Ästhetik der Form beigetragen, welche letztlich in den heutigen Fetischkult mündete und die Maschine zum tragbaren Accessoire machte.

In anderem Massstab, aber doch vergleichbar revolutionärer Entwicklung weist die Energiezentrale Forsthaus Bern und leitet damit einen Paradimenwechsel in der Beziehung zwischen Mensch und Infrastrukturbau ein. Aus den Zielen der Energiepolitik der Stadt ist ein innovativer Gesamtkomplex entstanden, welcher die Vorzüge dreier Kraftwerke in einer Anlage zusammenführt und in jeglicher Hinsicht eine Pionierleistung darstellt. Mit dem Konzept wird die Nutzung erneuerbarer Energie konsequent gefördert. Durch die Kombination der Energiegewinnung entsteht eine Anlage mit hohem Wirkungsgrad, die sich effizient und flexibel betreiben lässt. Dank der iterativen Zusammenarbeit der Architekten, Planer und den Ingenieuren der Verfahrenstechnik wurde die Idee einer linear gegliederten Anlage konsequent weitergeführt, um die Komplexität der technischen Abhängigkeiten in eine verständliche Dialektik zu führen. Aus der Logik der Anordnung der Anlagekomponenten entstand die signifikante Form, welche die inneren Zusammenhänge widerspiegelt.

An prominenter Lage, an der Zufahrtsachse der Stadt, erhebt sich der schier endlose Gebäudekörper aus dem Wald. Die Form erscheint archaisch und doch aus einem Guss. Sie lässt vielseitige Assoziationen zu. Trotz der immensen Grösse vermag man den inneren Zusammenhalt zu spüren. Die zeitlose Schönheit der Form erzeug eine erstaunliche Anziehungskraft, wirkt nahbar und begreifbar. Kein Wunder möchte man dies wundersame Bauwerk besuchen und daran ist in generöser Manier gedacht. Von der Stadtebene führt eine Monumentaltreppe in schwebende Höhe auf den Besucherparcours. Einer Lanzette gleich durchdringt ein endlos wirkender Korridorraum die Anlage und nimmt den Besucher mit auf eine sinnliche Reise entlang den Prozessräumen der Energiegewinnung. Der dramaturgische Spannungsbogen findet seinen Höhepunkt auf der Kaminplattform. Hier wird jedem klar, die Energiezentrale ist ein Leuchtturm der Innovation und widerspiegelt uns den Zyklus des Lebens.

Andreas Bründler

dipl. Architekt HTL BSA SIA, Basel

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