Nominierte Projekte

Sanierung und Erweiterung Jurastrasse 58

Jurastrasse 58 Fachwerkhaus mit Anbau Jurastrasse 58 Kueche Anbau Jurastrasse 58 Innenraum Anbau Jurastrasse 58 Innenraum Altbau Jurastrasse 58 Anbau analog Holzschopf v3

Bauherrschaft

Immobilien Stadt Bern

Architektur

Kast Kaeppeli Architekten BSA SIA

Bauleitung

Kast Kaeppeli Architekten BSA SIA

Bauingenieurwesen

WAM Planer und Ingenieure AG Bern

Holzingenieurwesen

Indermühle Bauingenieure Thun

Elektroplanung

Elektroplanung Schneider AG Münchenbuchsee

Bauphysik / Akustik

Marc Rüfenacht Bauphysik & Energie Bern

Haustechnik

Sanitärplaner Grünig und Partner GmbH Köniz

Haustechnik

Heizungsplaner Riederer und Partner GmbH Gümligen

Jahr der Fertigstellung

2019

Adresse

Jurastrasse 58, 3013 Bern

Das denkmalgeschützte Haus an der Jurastrasse 58 wurde 1877 erstellt und ist Teil eines am Aarehang gelegenen Ensembles. In den drei Geschossen befanden sich vor dem Umbau je eine kleine 2-Zimmer-Wohnung. Ziel war die Behebung der baulichen Mängel, die energetische Optimierung und die Steigerung der Wohnqualität durch eine räumliche Neuorganisation. Ein Anbau ergänzt das Haus, so dass im Erdgeschoss eine 3.5-Zimmer-Wohnung und in den oberen Geschossen eine 4.5-Zimmer-Wohnung entstehen konnten. Dadurch wurden adäquate Wohnungsgrössen und eine quartierverträgliche Verdichtung erzielt. Die Erschliessung über die prägnante Laubentreppe bis ins Obergeschoss konnte beibehalten werden. Im von Gentrifizierungsproblemen geprägten Lorrainequartier wurden die zwei preisgünstigen Wohnungen an junge Familien aus dem Quartier vermietet. Die Erweiterung passt sich im rückwärtigen Bereich zwischen Bestand und Hangstützmauer präzise ein und entwickelt sich bis in den südseitigen Hof. Wegen der kleinteiligen Struktur wurden im kreuzförmigen Altbau-Grundriss die Schlafräume und die Nasszellen angeordnet, im offenen Raum des Anbaus findet das Wohnen, Kochen und Essen statt. Trotz des im Erd- und Obergeschoss fast identischen Grundrisses schaffen die auf die Topografie reagierenden Fensteröffnungen und die Dachform in der Erweiterung unterschiedliche räumliche Bezüge und Stimmungen. Der Altbau wurde mit zeittypischer Detaillierung sorgfältig saniert und in der ursprünglichen Farbigkeit gestrichen. Beim Neubau wurden Aussenwände, Decke und Dach aus vorgefertigten Holzrahmenelementen erstellt. Vorgefertigt wurden auch die Fassadenelemente aus beständiger Thermofichte. Die Kassettierung der Fassade des Neubauteils nimmt Bezug auf die Fachwerkfelder des Bestands. Dank der zurückhaltenden Farbgebung und dem Sichtschutz mit Schiebeläden vermittelt die Fassade das Bild eines angebauten Schopfs. Im geschlossenen Zustand verstärken die Läden diesen Ausdruck und lassen eine angenehme Lichtstimmung im Innenraum entstehen. Weiter gibt es pro Fassadenseite nur eine Fensteröffnung was eine Eingeschossigkeit suggeriert. Entstanden ist eine detailreiche Architektur, die auf Bestand und Topografie spezifisch reagiert und den limitierten Platzverhältnissen qualitative Wohnräume abgewinnt. Das Projekt ist klein aber fein und kann wegweisend sein wie ein Altbau ortspezifisch erweitert werden kann. Zurück zur Übersicht