Nominierte Projekte

Sanierung und Erweiterung Schulhaus

Pausenhalle v2 Pausenhof v2 Unterrichtszimmer Neubau v3 Treppenhaus Neubau Foyer Neubau

Bauherrschaft

Einwohnergemeinde Seedorf

Architektur

Thomas De Geeter Architektur GmbH

Baumanagement

bosshard und partner ag

Bauleitung

CH Baumanagement AG

Landschaftsarchitektur

Riggenbach GmbH

Bauingenieurwesen

WAM Planer und Ingenieure AG

Holzingenieurwesen

Pirmin Jung Ingenieure AG

Haustechnik

Gruner Gruneko AG

Elektroplanung

Gruner Gruneko AG

Bauphysik / Akustik

Pirmin Jung Ingenieure AG

Schadstoffsanierung

Basler & Hofmann AG

Kultur / Kunst am Bau

Denkmalpflege des Kantons Bern

Jahr der Fertigstellung

2019

Adresse

wilerstrasse 2, 3267 Seedorf

In Seedorf im Berner Seeland ergänzt ein neuer zweigeschossiger Holzbau ein bestehendes Schulgebäude, das zeitgleich renoviert wurde. Entgegen der Wettbewerbsvorgaben wurde ein Ersatzneubau am Standort des alten Kindergartens vorgeschlagen, der die Schul- und Kindergartennutzung unter einem Dach vereint und die Grundstücksfläche sinnvoll ausnutzt. Das so zu einem Schuldorf verdichtete Ensemble erhält einen dreiseitig gefassten Pausenhof mit Bezug zur umgebenden Juralandschaft. Respektvoll ordnet sich der Neubau unter und bewahrt die für den Ort identitätsstiftende Präsenz des Altbaus. In Anlehnung an die umgebenden Landwirtschaftsgebäude und das ehemalige Gemeindehaus von Seedorf wurde Holz als primäres Baumaterial gewählt.

Hinter den feingliedrigen, vertikal beplankten Fassaden mit stehenden Fensterformaten befinden sich Klassenräume für die ersten Schuljahre, Kindergartenräume, eine Bibliothek und eine Mehrzweckhalle in prominenter Lage. Ein Vordach für den Eingang des Neubaus entsteht in Verlängerung des Krüppelwalmdaches, das von markanten, massiven Rundholzstützen aus Fichte getragen wird. Dieser regengeschützte Aufenthaltsbereich ist Herzstück der neuen Schulanlage.

Im Inneren sorgen Bullaugen im oberen Korridor und Farben für Leichtigkeit. Stoffbespannungen aus Schurwolle tauchen die Decken in ein wohltuendes Blau und wirken gleichzeitig raumakustisch und luftreinigend. Kassettenvertäfelung verleihen den Schulräumen ein Gefühl von Massstäblichkeit und Behaglichkeit. Zum Einsatz kamen preiswerte Holzarten, die durch ihre Oberflächenbehandlung veredelt wirken. Bis auf eine Holz-Beton-Verbunddecke wurde der Neubau komplett als Holzsystembau errichtet.

Die ortübliche Architektursprache und die ehrenwürdige Massivität des Bestands werden in eine zeitgemässe Nutzung überführt und für den Neubau in Holz übersetzt. So umfassen Holzrahmen die Fenster an den Längsfassaden und nehmen Bezug auf die Steineinfassungen des Altbaus. Das farbliche Gesamtkonzept schafft eine Verbindung zwischen dem historischen Schulgebäude, der Fassadengestaltung des Neubaus und neuen Raumatmosphären. Der Holzneubau in Seedorf ist geprägt vom Glauben an historische Kontinuität und äusserster Sorgfalt, erzeugt aber dennoch eine eigenständige Formensprache. Er lässt eine Ortsidentität entstehen, an die weiter angeknüpft werden kann. Zurück zur Übersicht