Eingereichte Projekte

Umbau Wohnhaus Sandbühl

Wohnhaus Sandbuehl 1 Wohnhaus Sandbuehl 2 v2 Wohnhaus Sandbuehl 3 Wohnhaus Sandbuehl 4 Wohnhaus Sandbuehl 5

Architektur

ARGE Huber Hutmacher, Sonja Huber Architektur GmbH in Bern und Carol Hutmacher Architektur GmbH in Biel/Bienne

Bauherrschaft

Privat

Bauleitung und Holzbau

Holzbau Partner AG in Stettlen

Bauingenieurwesen

WAM Planer und Ingenieure AG in Bern

Bauphysik / Akustik

Marc Rüfenacht Bauphysik und Energie in Bern

Jahr der Fertigstellung

2020

Adresse

Sandbühl 36, 3122 Kehrsatz

Das Haus im Sandbühl in Kehrsatz ist ein Konglomerat aus den 60er und den 70er Jahren, ein besonderes Beispiel, das vom ersten Moment an fasziniert. Der Architekt René Ernst hat im Hauptbau 1962 mit der Hanglage gespielt und den Schnitt präzis ins Terrain gelegt. Das Wohngeschoss mit Ausblick nach Bern liegt über dem Eingangsgeschoss, das an das Strassenniveau anknüpft. In einem Erweiterungsbau hat er dem ursprünglichen Haus mit einer charakterstarken Struktur einen Hauch Japan eingebracht und den Wohnbereich mit dem Garten verknüpft.
Mit den Sanierungs- und Umbauarbeiten 2020 wurde die Struktur des Anbaus in das Haupthaus hineingetragen und die beiden Baukörper stärker zu einer Einheit verstrickt. Das lineare Holzgebälke wird farblich betont und bis zur Küche weitergeführt. Wie ein Fingertwist spannt die Holzstruktur nun zwischen Anbau und Küche und wird zum atmosphärisch prägenden Element. Die Küche wird räumlich zum Wohnraum geöffnet. Die Wand weicht einer aus dem Anbau abgeleiteten Struktur mit Füllungen aus Holz- und Glaselementen. Es entsteht ein starker räumlicher Bezug der mit Schiebetüren zwischen Abgrenzung und Offenheit spielen kann.
Das Farb- und Materialkonzept des gesamten Hauses lehnt sich an den ursprünglichen Zeitgeist an. Die Struktur in Rot verleiht Kraft, der dunkelbraune Farbton erdet, die grüne Rahmung der Fensterflügel schafft einen Bezug zur Gartenlandschaft. Die Küche wird in dezenter Farbabstimmung zwischen dem dunklen Braunton, einem kühlen Grau und einem hellen Blau in das Gesamtkonzept eingefügt. Der neue rote Bodenbelag nimmt die Holzfarbe des Klötzliparkets in Form eines fast grafisch anmutenden Musters aus geschliffenen Kirschsteinen auf und stärkt die Wirkung der einander gegenüberliegenden Raumtaschen des Anbaus und der Küche.
Die Gebäudehülle wird ganz gezielt an grossflächigen Aussenwänden und im Dach energetisch aufgewertet. Unter Beibehaltung der Dacheindeckung wird das Dach in der Sparrenlage neu gedämmt. Die bestehende dunkle Täferdecke weicht einer Deckenverkleidung mit hell lasierten OSB-Platten, die sich in der Textur und Lebhaftigkeit dem groben Wandputz aus den 70er Jahren anlehnt.
Bei den Umbauarbeiten wurde ein versteckter Juwel der Berner Baukultur entdeckt und etwas an seinem präzisen Schliff weiter geschliffen. Zurück zur Übersicht